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Samstag, Dezember 21, 2024
Jürgen Cech
Jürgen Cechhttp://www.darmgesund-graz.at
Mein Name ist Dr. Jürgen Cech, seit September 2013 bin ich Facharzt im Fachärztezentrum der GKK Graz Chirurgisches Ambulatorium sowie Wahlarzt für Chirurgie und ausgebildeter Wundspezialist. Auf dieser Website informiere ich über diverse Themen aus meinem Fachbereich und biete Ihnen eine Übersicht meines Leistungsbereiches.

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Was tun, wenn es hinten blutet?

Sie entdecken plötzlich Blut auf Ihrem Toilettenpapier, oder am Stuhl und wissen nicht, wie Sie damit umgehen sollen? Blut am Stuhl kann zwar, in seltenen Fällen, ein Hinweis auf eine maligne Erkrankung sein, hat aber meist eine recht ungefährliche wenn auch schmerzhafte Ursache. Suchen Sie einen Proktologen auf, wenn Sie Blut im Stuhl entdecken, um rasch und relativ simpel  die Ursache dieser Blutung herauszufinden. Sie brauchen keine Scheu haben, denn Ihr Proktologe wird weder schockiert, noch peinlich berührt sein, sondern sich bemühen um sie rasch von Ihrem Problem zu befreien. Teilen Sie Ihm in einem persönlichen Gespräch Ihre Beschwerden mit. Wichtig ist erst einmal, dass die richtige Diagnose gestellt wird, damit sie wissen woran sie sind und rasch therapeutische Massnahmen ergriffen werden können.

Hellrotes Blut spricht am ehesten für eine Blutung im Bereich des Afters, dunkleres Blut für eine Blutung weiter oben wie zum Beispiel im Dickdarm. Blutungen im Magen und dem Zwölffingerdarm führen zu schwarzen Stühlen (Teerstuhl). Manche Blutungen treten oft optisch nicht in Erscheinung und werden nur mit einem Test auf okkultes (verborgenes) Blut identifiziert (HCC-Test). Allein aufgrund dieser Erkenntnisse kann der Enddarmspezialist (Proktologe) bereits eine grobe Einschätzung der Ursache liefern. Eine kurze Betrachtung der Analregion sowie eine gezielte Untersuchung des Mastdarmes mit dem Finger des Untersuchers und einem kleinen optischen Gerät ( Proktoskop ) helfen die Diagnose zu sichern

Die Häufigsten Ursachen für Blutungen im Magen-Darm-Trakt sind:

Hämorrhoiden

Ca 80 % aller Blutungen am Enddarm sind durch Verletzung der  Gefässpölsterchen bedingt. Meist sind harte Stühle, aber auch übermässiges Pressen die Ursache. Oft kommt es auch zum Nässen oder Auftreten eines Juckreizes am After, diesmal als Ausdruck einer schmerzlichen Komponente. Denn Hämorrhoiden schmerzen aufgrund ihrer Lokalisation im Darm nicht im üblichen Sinne.

Analfissuren

Ebenfalls durch harten Stuhl, wie bei Verstopfung als auch beim Durchfall sowie beim Analverkehr kann es zum Einriss der analen Schleimhaut kommen. Hierbei kommt es neben Blutungen zu heftigen Schmerzerlebnissen. Manchmal nehmen Fissuren auch chronischen Verlauf und bedürfen einer gesonderten chirurgischen Therapie.

Perianalvenenthrombosen

Perianalvenenthrombosen entstehen durch Blutgerinnsel in den äusseren venösen Pölsterchen. Durch die Verstopfung der kleinen venösen Gefässe kommt es zur Schwellung und in der Folge zum Spontanabgang des Blutgerinnsels nach aussen mit begleitender Blutung. Perianalvenenthrombosen können äusserst schmerzhaft sein aber auch spontan abheilen.

Divertikel

Divertikel sind Ausbuchtungen des Dickdarmes, hauptsächlich des S-förmigen Darmes. Hier kann es im Zuge von Entzündungsreaktionen ebenfalls zu Blutungen kommen.

Darmentzündungen

Vor allem chronische Darmentzündungen wie die Colitis ulcerosa oder der Mb. Crohn, machen sich gern durch Blutungen bemerkbar. Ebenso die medikamentenbedingte (antibiotikaassoziierte) Darmentzündung.

Tumore

Grössere Polypen aber auch bösartige Tumore des Darmes können letztendlich durch Blutungen auf sich aufmerksam machen. Oft ist es der einzige Hinweis. Daher ist es wichtig jeder Blutung des Darmes genau nachzugehen.

In jeden Fall würde ich mit Ihnen zuerst ein Gespräch führen um die möglichen Ursachen einzuschränken. Eine Proktologische Untersuchung mit Inspektion und digitalem Austasten des Mastdarmes und ein kurzer Blick mit dem Proktoskop können oft schnell den entscheidenden Hinweis liefern. Führt dies nicht zu einer eindeutigen Diagnose, sollte eine Magenspiegelung oder eine Darmspiegelung durchgeführt werden, um eine maligne Ursache sicher ausschliessen zu können.

Nur selten ist ein chirurgischer Eingriff oder eine langwierige medikamentöse Therapie notwendig. Meist sind die Ursachen selbstverschuldet durch Stress oder missverstandenem Ernährungsbewustsein oder aufgrund falscher Hygienerituale und deren Folgen. Suchen Sie den Arzt Ihres Vertrauens eher frühzeitig auf und lassen sie sich ausreichend beraten. Dann kann in den meisten Fällen eine einfache Lösung gefunden werden

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