Sehr viele Patienten fürchten sich vor einer der wichtigsten Untersuchungen in der Gastroenterologie, der Dickdarmspiegelung. Ist die Gastroskopie schon eine Tortur, mit Würgereiz, Hungerleiden und Scham vor dem eigenen Rülpsen, so steigert sich das Unwohlgefühl beim Gedanken an eine Dickdarmuntersuchung noch um ein Vielfaches. Noch dazu wo hier die Gefahr einer Darmverletzung mit folglich notwendiger grossen Bauchoperation ständig lauert. Über etwaige Gefahren oder Nebenwirkungen informieren Arzt, Apotheker oder Beipacktext. Der Apotheker macht keine Darmspiegelungen und Beipacktext gibt es keinen, also fragen wir doch den Arzt.
Wie läuft die moderne Darmspiegelung also ab?
Als Ihr Arzt kann ich Ihnen die Angst vor dieser Untersuchung leicht nehmen, da Magenspiegelungen und Darmspiegelungen nicht mehr bei vollem Bewustsein und unter dem vollen Genuss des Würgereflexes und der blähungsähnlichen Schmerzen, die früher gefürchtet aber unumgänglich waren, durchgeführt werden. Wir sprechen heute von der sogenannten sanften Endoskopie, bei der sie ein Schlafmittel bekommen und erst nach der Untersuchung wieder aufwachen.
Was kommt nach der Untersuchung auf mich zu?
Sie dürfen dann zwar 24h kein Auto fahren, keine schweren Maschinen bedienen oder Verträge unterschreiben, aber sie bekommen von den ganzen Unannehmlichkeiten der Untersuchung nichts mit, sie können sich quasi an die Untersuchung nicht mehr erinnern. Daher gibt es nach der Untersuchung, wenn sie wieder wach sind, eine Befundbesprechung, bei der das Ergebnis der Untersuchung besprochen und erklärt wird und wenn notwendig erste Therapeutische Schritte eingeleitet werden können.
Manchmal werden während der Untersuchung auch Proben entnommen und zur Analyse in ein Labor verschickt, dann wird eine Terminvereinbarung zur Befundbesprechung vereinbart um die weitere medizinische Vorgehensweise zu besprechen. Sollte jedoch eine Probe entnommen werden, dann dient dies zur Diagnosesicherung oder deren Ausschluss. Es ist keinesfalls ein Hinweis auf eine bösartige Erkrankung, kann aber zur Risikoabschätzung herangezogen werden und Hinweise für das weitere vorgehen erbringen
Was für Risiken birgt so eine Untersuchung?
Sollte es während der Untersuchung zu einer Komplikation kommen, was äußerst selten vorkommt (Experten sprechen von einer Wahrscheinlichkeit von 1:100000, das entspricht etwa der Wahrscheinlichkeit, dass ein Profifussballer auf dem Spielfeld während eines Spieles stirbt) werden sie jedenfalls weiter versorgt und die Komplikation so schnell wie möglich behoben. Besprechen Sie auf jeden Fall mit ihrem Arzt aber die Risiken und das Risikomanagement im Zuge des Aufklärungsgespräches vor der Untersuchung. Besprechen Sie bei dieser Gelegenheit auch die Möglichkeiten der Darmreinigung für die Untersuchung.
Wie sieht die moderne Technik dazu aus?
Wir verwenden heute hauptsächlich hochauflösende HD-Kamera-Geräte zur Untersuchung. Dabei benötigen wir auch eine hohe Qualität bei der Darmentleerung. Die Vorbereitung ist ein wichtiges Thema und sollte auch besprochen werden. Es ist nicht mehr nötig unschmackhafte Salzlösungen zu trinken und Kanister voller Wasser nachzulegen um eine ausreichende Qualität zu erreichen. Auch hier gibt es modernere Möglichkeiten.
Darf ich mir das auch mal ansehen?
Natürlich dürfen Sie. Die Bilder die Sie in diesem Artikel sehen sind von mir während einer Untersuchung geschossen worden. Bei der Nachbesprechung wird auf diese Bilder näher eingegangen.